Diesen Sommer verbrachte ich meine Ferien in Südengland. Da ich dabei möglichst viele unterschiedliche Orte und Gegenden sehen wollte, entschied ich mich für einen Roadtrip. Insgesamt übernachtete ich bei meiner Autorundreise durch Südengland an sechs verschiedenen Orten. An einigen blieb ich nur eine Nacht, an anderen mehrere Tage oder sogar eine ganze Woche. Immerhin waren dies meine Ferien, daher wollte ich mich zwischendurch auch mal ausruhen. Zwischendurch unternahm ich Ausflüge in die Umgebung.

Vorbereitung der Autorundreise

Die Route für meine Rundreise hatte ich mir bereits zu Hause grob überlegt und entsprechend schon die meisten Unterkünfte über booking.com* und Airbnb gebucht. Statt mit dem Auto aus Zürich anzureisen, entschied ich mich für einen Flug nach London Heathrow und einen Mietwagen für den Roadtrip. Gebucht habe ich diesen über mietwagen-check.de*. Bei der Auswahl war mir eine Automatik-Schaltung wichtig und die Fahrzeugklasse. Das Auto sollte nicht zu klein, aber auch nicht zu groß sein. Geeignet für schmale Straßen, mit genügend Komfort für längere Fahrten und Platz für das Gepäck.

Meinen Flug hatte ich extra so gebucht, dass ich mittags ankam und genügend Zeit hatte, um den Mietwagen abzuholen und mich noch vor der Rush Hour auf den Weg nach Bournemouth zu machen. Als ich landete war ich mega nervös. Zwar hatte ich schon in Irland und Schottland Erfahrung mit dem Linksverkehr gemacht, aber vor dem starken Verkehr in Südengland, insbesondere rund um London, hatte ich Respekt. Vor allem auch, weil ich immer etwas Zeit brauche, um mich an ein neues Auto zu gewöhnen. Der Verkehr war dann auch in der Tat sehr stark. Ich stand viel im Stau. Aber es ging alles gut.

Abholung des Mietwagens

Die Abholung des Mietwagens lief problemlos. Am Flughafen wartete bereits der Shuttebus von Sixt*, der mich direkt zur Autovermietung brachte. Glücklicherweise hatte mir der Veranstalter per E-Mail einen Brief geschickt, aus dem hervorging, dass ich bereits alle relevanten Versicherungen habe. Diesen habe ich am Sixt-Schalter dann vorlegt, als das übliche «Upsale-Gespräch» begann. Damit hatte sich das Thema erledigt. In den letzten Jahren hatten mir Autovermietungen immer wieder Versicherungen aufgeschwatzt, die ich eigentlich schon hatte.

Über das Auto freute ich mich dann riesig: einen fünftürigen Mini Cooper. Das perfekte Auto für einen Roadtrip durch Südengland. Schnell und wenig, super geeignet für die schmalen Straßen an der Küste und im Kofferraum noch genügend Platz für meinen großen Koffer und den Rucksack. Da ich mit der Technik nicht vertraut war, brauchte ich ein paar Minuten, bevor es dann wirklich losging. Wer rechnet auch damit, dass das Auto über einen Schalter in der Mittelkonsole gestartet wird! Ich fahre sonst einen alten Golf, der hat so was nicht.

Erster Stopp: Bournemouth

Aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens brauchte ich deutlich länger nach Bournemouth als gedacht. Nach circa 3,5 Stunden Fahrzeit kam ich jedoch am Hotel an und ergatterte dort einen der letzten Parkplätze. Nach einer kurzen Verschnaufpause ging es direkt auf Erkundungstour: Erst ins Stadtzentrum und dann zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten wie dem Bournemouth Big Wheel, dem Pavilion sowie den Central, Upper und Lower Gardens. In der Abenddämmerung schlenderte ich dann an der Promenade entlang zur Bournemouth Pier, wo ich einige tolle Bilder machen konnte.

Isle of Wight

Spontan entschied ich mich, am nächsten Tag die Isle of Wight zu besichtigen. Die Ticketpreise für die Fähre waren sehr teuer, so dass ich länger mit mir haderte. Letztlich buchte ich aber doch. Am nächsten Morgen ging es direkt nach Lymington. Von dort nahm ich die Fähre nach Yarmouth. Da ich nur Zeit für einen Tagesausflug hatte, konnte ich leider nur den Norden der Insel besichtigen.

Mein erster Stopp war The Needles: eine Gruppe von drei Kreidefelsen an der Westküste, an deren Ende sich ein Leuchtturm befindet. Die Felsen waren einst Teil der Insel, wurden durch Erosion jedoch ins Meer hineingetragen. Inzwischen hat sich hier eine Art Jahrmarkt entwickelt. Neben kleinen Läden, wo man lokale Glasgefässe, handgemachte Bonbons usw. kaufen kann, gibt es verschiedene Fahrgeschäfte und Imbisse.

Danach ging es einige Kilometer weiter die Küste runter: zuerst nach Freshwater und dann weiter zur Compton Bay, einem der schönsten Strände der Insel. Nachdem ich einige Fotos gemacht hatte, entspannte ich am Strand und ging Schwimmen. Abends ging es zurück auf die Fähre und nach Bournemouth, wo ich den nächsten Tag mit einem Stadtbummel und Chillen am Strand verbrachte.

Tipp: Aufgrund der hohen Kosten für die Überfahrt, die in der Hauptsaison bei circa GBP 100 liegen, empfiehlt sich eine Übernachtung auf der Insel. Die Tickets sollte man zudem online und direkt über den Fähranbieter buchen. Sonst sind sie noch teurer.

New Forest Nationalpark

Nach einem entspannten Tag in Bournemouth ging es mit dem MINI weiter zum New Forest Nationalpark. Zuerst nach Lyndhurst und dann nach Beaulieu. Unterwegs machte ich mehrfach halt, um die freilaufenden Pferde und die Landschaft zu fotografieren. Lyndhurst ist ein kleiner Ort mit gemütlichen Cafés und dem New Forest Heritage Center. Nach einem Bummel durch den Ort, gönnte ich mir noch einen Cream Tea und super leckere Scones.

Nächster Stopp meiner Rundreise war Beaulieu, wo ich das National Motor Museum, das Palace House und Beaulieu Abbey besichtigte. Alle drei Sehenswürdigkeiten sowie einige weitere sind Teil einer größeren Anlage. Der Eintritt kostet £24.75 vor Ort und £19.50 für Frühbucher.

Für den Besuch hatte ich mich spontan aufgrund einer Empfehlung entschieden – und er war es auf jeden Fall wert. Ich hatte einen super schönen Tag auf dem Gelände, was auch an den netten und hilfreichen Mitarbeitern lag, die sich Zeit für ein längeres «Schwätzchen» nahmen. Besonders das National Motor Museum, hat mir gefallen. Hier werden über 250 Autos ausgestellt – darunter viele Old Timer, berühmte Autos aus Filmen und sogar einige Formel-1-Wagen.

Zweiter Stopp: Eype, South Dorset

Da ich viel mehr Zeit im New Forest Nationalpark verbracht hatte als geplant, machte ich mich erst am späten Nachmittag auf den Weg nach South Dorset, wo ich bereits die nächste Übernachtung gebucht hatte. Leider hatte ich in der Eile vergessen, dass berühmte «Durdle Door» ins Navi einzugeben, so dass ich doch glatt daran vorbeigefahren bin. Dafür kam ich dann früh genug am nächsten Hotel in Eype an, um auf der Terrasse entspannt zu Abend zu essen und einen Spaziergang zum Strand zu machen, wo ich den Sonnenuntergang genoss.

Am nächsten Morgen ging ich direkt zum Eype Beach und dann entlang des South West Coast Path zu Fuß nach West Bay und zurück. Die Küste in South Dorset hat mir besonders gut gefallen. Hier komme ich auf jeden Fall noch einmal her und bleibe dann etwas länger.

Das Hotel Eype’s Mouth Country Hotel* kann ich ebenfalls empfehlen, auch wenn die Straße dorthin nichts für schwache Nerven ist. Sie ist sehr eng, was für Straßen zum Meer in Südengland aber normal ist. Das Zimmer war gut, das Personal sehr freundlich, das Essen überdurchschnittlich gut und der Ausblick von der Terrasse aufs Meer ein Traum. Nach einem späten Lunch auf besagter Terrasse ging es weiter nach South Devon, wo ich mir für eine Woche ein Cottage direkt am Strand gebucht hatte.

Dritter Stopp: South Devon

Aus Erfahrung weiss ich, dass Roadtrips recht anstrengend sein können. Daher war es mir bei meiner Rundreise durch Südengland wichtig, nicht jeden Tag woanders zu übernachten und auch mal eine längere Pause einzulegen. Ich entschied mich für nur sechs Zwischenstopps und unternahm von diesen aus, Ausflüge in die Umgebung. Für meinen längsten Zwischenstopp von immerhin einer Woche, entschied ich mich für South Devon. Grund dafür war die Lage: nahe Cornwall, dem Dartmoor Nationalpark und der «Englischen Riviera».

Statt eines Hotels hatte ich mir über Airbnb ein Cottage direkt am Bovisand Beach nahe Plymouth gebucht. Die Anfahrt über eine super schmale Straße und auch die Schlüsselübergabe klappte zum Glück problemlos und vom Cottage war ich total begeistert. Es war modern eingerichtet mit einem großen Wohnzimmer, einer Küche mit allen Annehmlichkeiten, einem Bad mit Dusche und einem geräumigen Schlafzimmer. Neben dem Cottage befand sich eine abgegrenzte Terrasse mit Tisch und Sonnenliegen und vor dem Haus eine zweite Terrasse, von der man einen atemberaubenden Blick aufs Meer hatte. Ich fühlte mich hier gleich pudelwohl und wollte am Schluss gar nicht mehr abreisen.

Plymouth

Einige Tage verbrachte ich im Cottage, las Bücher und genoss den atemberaubenden Blick aufs Meer. Aufgrund der großen Fenster hatte ich sogar vom Sofa aus einen tollen Ausblick. An mehreren Tagen unternahm ich jedoch Ausflüge. Von meinem Tagesausflug nach Plymouth war ich jedoch etwas enttäuscht. Die Broschüre, die ich gefunden hatte, klang so verheissungsvoll und Plymouth ist immerhin für seine Geschichte bekannt. Von hier sind die ersten Pilger mit der Mayflower Richtung Amerika aufgebrochen. Das heutige Plymouth empfand ich eher als heruntergekommen. Nur der historische Bezirk Barbican hat mir gefallen.

Cornwall

Deutlich interessanter war mein Tagesausflug nach Cornwall. Ziel war die Polperro Heritage Coast und der Ort Fowey. Die Küste von Cornwall ist wirklich atemberaubend schön und auch Fowey mit seinen schmalen Straßen und quirligen Läden war sehenswert. Ich verbrachte hier mehrere Stunden, gönnte mir in einem Restaurant an der Promenade Fish & Chips und erwarb einige tolle Mitbringsel.

Da sich der Parkplatz oben auf dem Berg befindet und man nur mit Münzen zahlen kann, sollte man unbedingt Kleingeld dabeihaben. Sonst geht es euch wie mir und ihr dürft runter ins Dorf zum Geldwechseln laufen und dann wieder den Berg rauf! Im Anschluss machte ich noch einen kurzen Abstecher nach St. Austell. Für das Eden Project hat diesmal leider die Zeit gefehlt.

Dartmoor Nationalpark

Mein Highlight unter den Ausflügen war jedoch Dartmoor. Der Nationalpark hat mich stark an Schottland erinnert, wo ich das Jahr zuvor mit dem Wohnmobil unterwegs gewesen war. Ich liebe einfach diese raue Natur, wo man kilometerweit nur Hügel und freilaufende Tiere sieht. Nach einem kurzen Stopp, bei dem ich eine Stunde lang durch die Wiesen wanderte und freilaufender Pferde und Schafe beobachte, ging es weiter nach Princetown. Den Ort fand ich nicht wirklich interessant, daher machte ich mich schnell wieder auf den Weg entlang der «Two Bridges» nach Postbridge. Hier gibt es einen kleinen Bach mit einer hübschen Brücke, an dem man kurz verweilen kann.

Vierter Stopp: Bath

Nach einer Woche in South Devon ging meine Autorundreise durch Südengland weiter. Ich nahm Abschied von meinem hübschen Cottage und machte mich wieder auf den Weg nach Nordosten. Auf dem Weg nach London wollte ich noch zwei Zwischenstopps einlegen: in Bath und in Windsor. Am Tag der Fahrt waren es über 30 Grad und leider nahm ich aufgrund des Navis an einer Stelle die falsche Abfahrt, so dass ich mehrere Stunden über die Landstraße statt via Autobahn fuhr. Dementsprechend war ich auch recht erschöpft als ich am Nachmittag endlich in Bath ankam.

Das Hotel zu finden dauerte eine Weile, da wie so oft keine Hausnummer angegeben war und die Straße mehrere Kilometer lang war. Glücklicherweise hatte ich mit dem Handy eine gute Internetverbindung und Google Maps, so dass ich rechts rangefahren bin und das Hotel auf der Karte finden konnte. Das Hotel «Tasburgh House» selbst war super schön und das Personal extrem freundlich und hilfsbereit. Mein Koffer wurde die Treppen hoch und runtergetragen, das Zimmer war sehr geräumig und liebevoll eingerichtet und das Frühstück war sehr lecker. Wenn ich mal wieder in der Gegend bin, komme ich auf jeden Fall wieder in dieses Hotel. Leider hat das Hotel aktuell geschlossen.

Bath fand ich super schön. Vom Hotel konnte ich am Kanal entlang ins Zentrum laufen. Dort schlenderte ich die High Street entlang und bummelte in den Läden. Zudem machte ich halt bei verschiedenen Sehenswürdigkeiten des einstigen römischen Bades: Pulteney Bridge, Abteikirche Bath, Thermae Bath Spa, The Circus, Royal Crescent, Royal Victoria Park und The Jane Austen Centre. Leider war meine Zeit in Bath begrenzt, so dass ich mich nach einem anstrengenden Tag und nach einem Abendessen in einem Thai-Restaurant erschöpft auf den Weg zurück zum Hotel machte und nach einem Bad direkt ins Bett ging.

Fünfter Stopp: Windsor

Gut erholt und nach einem leckeren Frühstück mit Pancakes ging es weiter nach Windsor. Vor der Fahrt hatte ich etwas Respekt, da ich mich wieder dem Ballungsraum London näherte. Trotz starkem Verkehr klappte aber alles problemlos, ich konnte frühzeitig ins neue Hotel einchecken und begab mich direkt auf Sightseeing-Tour. Obwohl ich über ein Jahr in London gelebt hatte, war ich noch nie in Windsor gewesen. Um so überraschter war ich, wie schön der Ort eigentlich ist.

Als erstes ging es natürlich zum Windsor Castle, wo ich mich gemeinsam mit hunderten anderen Touristen auf Entdeckungstour begab. Das Schloss zählt zu den schönsten, die ich besichtigt habe. Besonders interessant fand ich St George’s Chapel. Diese kannte ich bereits von den Aufnahmen zur Hochzeit von Harry und Megan. Plötzlich stand ich neben den Stühlen, wo während der Trauungszeremonie die königliche Familie sowie Stars wie George Clooney und Amal gesessen hatten. Das war für mich schon etwas Besonderes.

Danach bummelte ich durch den hübschen Ortskern und dann entlang der Themse. Nach einem Abendessen im Pub entspannte ich auf der Wiese des Long Walks und ließ den Abend langsam ausklingen.

Sechster Stopp: London

Am nächsten Morgen machte ich mich auf den Weg nach London Heathrow, um meinen liebgewonnenen MINI Cooper bei der Sixt-Autovermietung* abzugeben. Die Fahrt und die Übergabe liefen glücklicherweise problemlos. Bis auf das übliche Problem, dass mal wieder keine Hausnummer angegeben war und ich eine Weile suchen durfte. Danach ging es mit der U-Bahn direkt nach Kensington, wo sich mein Hotel befand.

Da ich schon duzenden Male in London war und auch eine Zeitlang dort gelebt habe, verbrachte ich die nächsten Tage nicht mit Sightseeing, sondern genoss einfach die Atmosphäre der Stadt sowie die internationale Küche. Ich ging Indisch, Libanesisch, Französisch und Japanisch essen. Zudem schlenderte ich die Southbank entlang, durch Covent Garden und Seven Sisters und kaufte dabei noch einige Mitbringsel für zu Hause. Abends traf ich mich noch mit Freunden, die ich von früher kannte. Und nach vier Tagen in London, ging es auch schon wieder zurück nach Zürich.

So, dass war nun der Erfahrungsbericht meiner Rundreise durch Südengland. Ich hoffe, er hat euch gefallen.

Hier noch mal die Route im Überblick:

  • Start: London Heathrow
  • 1. Stopp: Bournemouth (Ausflüge: Isle of Wight, New Forest Nationalpark)
  • 2. Stopp: South Dorset
  • 3. Stopp: South Devon (Ausflüge: Cornwall, Dartmoor, Plymouth, Englische Riviera)
  • 4. Stopp: Bath
  • 5. Stopp: Windsor
  • 6. Stopp: London

Organisierte Autorundreisen durch Südengland

Falls du auch gerne mal eine Rundreise mit dem Auto durch Südengland machen möchtest, dich aber nicht traust, die Reise allein zu organisieren, habe ich einen Tipp. Das kleine deutsche Reisebüro Lüttje Torn hat sich auf die Organisation von Autorundreisen spezialisiert. Sie übernehmen die Buchung der Flüge, des Mietwagen und der Unterkünfte und machen dir konkrete Vorschläge zur Route. Da du ein Paket mit allen wichtigen Informationen für deine Rundreise erhältst, musst du dich in England eigentlich nur noch ins Auto setzen und kannst losfahren.

Ausflüge und Touren in Südengland

Wer mal nicht selbst mit dem Auto fahren möchte, kann auch vor Ort organisierte Ausflüge in die Umgebung unternehmen. Die Auswahl reicht von Tagestouren bis hin zu mehrtägigen Rundreisen.

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