The Shard ist ein Wolkenkratzer im Londoner Stadtteil Southwark, der die Skyline der Stadt in den letzten Jahren massgeblich verändert hat. Kritik gab es vor allem, weil das Hochhaus nicht wie die anderen in Canary Wharf errichtet wurde, sondern mitten im Zentrum. Doch was macht «The Shard» so besonders? Hier die 15 interessantesten Fakten über «The Shard».

1. The Shard – oder doch nicht?

So richtig auf einen Namen einigen konnten sich die Londoner bei ihrem neuesten Wolkenkratzer anscheinend nicht. Aufgrund seiner Form hat sich inzwischen der Name «The Shard» (deutsch: Scherbe oder Splitter) durchgesetzt. Einige sagen aber auch «Shard London Bridge» und davor hiess das Gebäude «London Bridge Tower».

2. Erster Entwurf über 400 Meter hoch

Schon Anfang der 1990er Jahre gab es Pläne für ein neues Hochhaus am Südufer der Themse. Der ursprüngliche Entwurf sah einen über 400 Meter hohen Wolkenkratzer in Zylinderform vor, der das dritthöchste Gebäude der Welt werden sollte. Allerdings fand dieser bei der Bevölkerung und den zuständigen Behörden wenig Anklang.

3. 310 Meter hoch

Im zweiten Anlauf erhielt der Architekt Renzo Piano den Auftrag für einen Entwurf. Er entschied sich für ein 310 Meter hohes, pyramidenförmiges Gebäude. Auch diese Pläne stießen auf Kritik, dennoch wurde mit dem Bau begonnen. Die endgültige Bauhöhe von «The Shard» ist 309,6 Metern. Sie wurde am 30. März 2012 durch Aufsetzen einer stählernen Spitze als letztes Bauelement erreicht.

4. Das höchste Gebäude Europas

Bei seiner Fertigstellung überragte «The Shard» den Moskauer Capital City Tower um etwa 10 Meter und den Commerzbank Tower in Frankfurt um mehr als 50 Meter. Damit war «The Shard» das höchste Gebäude in Europa. 2012 musste «The Shard» den Titel jedoch an den neuen Mercury Tower in Moskau abgeben, der ganz 338 Meter misst. Innerhalb der EU ist «The Shard» noch immer das höchste Gebäude.

6. Im Besitzt von Katar

Bauherr war der Immobilieninvestor Irvine Sellar. Der Golfstaat Katar hat an dessen Firma Shard Funding Limited einen Mehrheitsanteil von 95 Prozent. Da das Staatsvermögen von Katar gleichbedeutend mit dem Privatbesitz der herrschenden Familie ist, gehört «The Shard» zum Immobilienbesitz der Familie Al Thani.

7. Oligarchitektur

Im Laufe der Planung gab es zahlreiche Proteste. Die Kritiker meinten, dass ein so großer Wolkenkratzer in der City dem Stadtbild schaden würde. Während sich die anderen Wolkenkratzer in den Docklands befinden, steht «The Shard» mitten in der City und wirf einen Schatten auf St. Paul’s Cathedral, die im Vergleich geradezu winzig wirkt. Der Begriff «Oligarchitektur» machte die Runde. 2014 wanden sich 80 Architekten, Stadtplaner, Künstler und Ingenieure in einem offenen Brief gegen diese «außer Kontrolle geratene Stadtarchitektur».

8. Ein hartnäckiger Eigentümer

Nachdem die Baugenehmigung erteilt war, begann im Sommer 2004 der Abriss der ersten Gebäude, die sich auf dem Gelände befanden. Beim Kauf weiterer Bauflächen kam es überraschend zu Problemen, als sich ein Eigentümer weigerte zu verkaufen. 2005 wurde schließlich einige Einigung erzielt. Aufgrund der Verzögerung musste der Baubeginn jedoch um fast zwei Jahre verschoben werden.

9. Verzögerung durch Finanzkrise

Weitere Verzögerungen ergaben sich durch das Abspringen sämtlicher Investoren aufgrund der weltweiten Finanzkrise ab 2007. Dadurch musste der Baubeginn um zwei weitere Jahre verschoben werden und erfolgte erst im März 2009.

10. Einweihung zum Diamantenen Kronjubiläum

Die Einweihung erfolgte am 5. Juli 2012 durch Scheich Hamad ibn Dschasim ibn Dschabir Al Thani aus Katar und den Herzog von York, Prinz Andrew Albert Edward. Das Datum der Einweihung war besonders wichtig, da es mit dem Diamantenen Kronjubiläum der englischen Königin zusammenfallen sollte. Zudem lag der Termin nur wenige Wochen vor der Eröffnung der Olympischen Spiele, die 2012 in London stattfanden.

11. Acht Fussballfelder Glas

Insgesamt wurden für den Bau von „The Shard“ 11.000 Scheiben verwendet, immerhin ist das Gebäude komplett verglast. Die Fläche der Glasfassade beträgt stolze 56.000 m², das entspricht acht Fussballfeldern. Damit macht „The Shard“ seinem Namen alle Ehre.

12. 72 Stockwerke und 44 Aufzüge

«The Shard» verfügt über 72 Stockwerke. Auf den unteren 28 Stockwerken sind Büros unterbracht, die sich auf 55.000m² verteilen. Darüber befinden sich drei Stockwerke mit öffentlich zugänglichen Luxusrestaurants und darüber das 5-Sterne-Hotel Shangri-La mit 200 Zimmern. In den oberen Stockwerken befinden sich zehn Luxuswohnungen und darüber die Aussichtsplattform. Im gesamten Hochhaus gibt es 44 Aufzüge und 306 Treppen.

13. Luxuswohnungen im Wert von 63 Millionen Euro

Auf den oberen 13 Stockwerken befinden sich zehn Luxuswohnungen, die jeweils einen Wert von umgerechnet 63 Millionen EUR haben. Die wenigen, die sich das leisten können, haben einen atemberaubenden Rundumblick auf London.

14. Turmspitze auf 244 Metern

Oberhalb des 72. Stockwerks in 244 Metern Höhe befindet sich die Turmspitze (englisch: Spire). Hier sind die technischen Einrichtungen untergebracht, zu denen die Öffentlichkeit keinen Zugang hat, wie z.B. die Klimaanlage. Sechs der 15 Stockwerke sind potentiell nutzbar. Die Turmspitze wurde aus 800 einzelnen Stahlteilen konstruiert, wiegt etwa 500 Tonnen, ist 66 Meter hoch und wurde vom größten Kran Großbritanniens aufgesetzt.

15. Romeo der Fuchs

2011 entdeckte ein Kranführer im 72. Stock einen Fuchs, der über die Treppenhäuser hinaufgekommen war und sich verirrt hatte. Die Arbeiter tauften den Fuchs «Romeo». Nach 14 Tagen konnte er eingefangen und am Boden ausgesetzt werden. Da er sich von Essensresten ernährt hatte, war er putz munter. Als Hommage an den Vorfall kann man heute im Souvenirshop in der 68. Etage Romeo als Plüschfuchs kaufen.

Besichtigung

Im Drei-Minuten-Takt dürfen maximal 200 Besucher die «View from The Shard» genießen. Daher lohnt es sich, sein Ticket im Voraus buchen. Die Tickets* kosten £28.90 für Erwachsene und £22.95 für Kinder. Für circa £50.00 kannst du dir den Luxus gönnen, ein Glas Champagner zu trinken, während du auf die Skyline von London blickst.

  • Es lohnt sich, die Tickets online zu buchen. Zum einen sind sie online günstiger, zum anderen vermeidest du so lange Warteschlangen.
  • Samstage sind schnell ausgebucht. Wenn du den Shard an einem Samstag besichtigen möchtest, solltest du daher frühzeitig online buchen.
  • Von der Aussichtsplattform hast du einen 360-Grad-Panoramablick auf die Stadt.
  • Wenn du magst kannst du dir in der Champagner-Bar einen Drink gönnen und die einzigartige Aussicht genießen.
  • Öffnungszeiten: täglich von 10:00 – 22:00 Uhr
  • Anreise: U-Bahn-Haltestelle «London Bridge»

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