Die schönsten Landschaften Großbritanniens befinden sich vor allem in den 15 Nationalparks, wovon allein neun in England liegen, drei in Wales und zwei weitere in Schottland. Die weitläufigen Naturschutzgebiete haben sich der Erhaltung von besonders schönen Landschaften verschrieben und fördern nachhaltigen Tourismus. Wer einen erholsamen Urlaub jenseits des Trubels und in einer einzigartigen Kulisse verbringen möchte, ist in einem der Nationalparks gut aufgehoben.

Die Nationalparks in England, Schottland und Wales haben eines gemeinsam: sie beeindrucken durch unberührte Natur und einzigartige Landschaften. Dennoch können sie unterschiedlicher nicht sein, denn die Landschaften reichen von Hochmooren (Peak District) über schneeweiße Kreidefelsen (South Downs) bis hin zu grünen Hügeln (Yorkshire Dales). Im Folgenden finden Sie eine Übersicht über alle 15 Nationalparks und ihre Besonderheiten.

1. Lake District – England

Wer Ruhe und Erholung sucht, findet diese im Lake District. Der Nationalpark ist nicht nur über die Grenzen des Landes bekannt, sondern zählt auch zu den schönsten in ganz England. Der Lake District besteht aus 12 großen und vielen kleineren Seen, die sich um einen vulkanischen Kern gruppieren und dem Nationalpark seinen Namen geben. Der höchste Berg des Landes, Scafell Pike, ist gerade einmal 987 Meter hoch. Dennoch sollte man die Berge des Lake District nicht unterschätzen. Sie sind steil und aufgrund ihrer schroffen Felsen auch gefährlich.

2. Dartmoor – England

Im Süden der Grafschaft Devon liegt der Dartmoor Nationalpark, der über 900 Quadratkilometer hügelige Moor- und Heidelandschaft umfasst. Aufgrund seiner Moore und der häufigen Nebel hängt dem Nationalparkt etwas Mystisches an, weshalb er auch Schauplatz zahlreicher Filme und Romane wurde – etwa in Der Hund von Baskerville* von Sir Arthur Conan Doyle, aber auch bei Edgar Wallace und Alfred Hitchcock. Bekannt ist Dartmoor auch für seine zotteligen Wildpferde, die selbst im Winter im Freien ausharren.

3. Pembrokeshire Coast – Wales

Der Pembrokeshire Coast National Park ist der einzige, der sich ausschließlich einer Küstenlandschaft widmet. Die einzigartige wilde Landschaft des Nationalparks umfasst scharfe Felsküsten, endlose Sandstrände und einsame Hügel. Wanderer können diese am besten auf dem Pembrokeshire Coast Path erkunden. Auch Tierliebhaber kommen hier auf ihre Kosten, denn der Nationalpark ist ein Paradies für Seevögel wie Papageientaucher, Kormorane und Austernfischer. Zudem kann man an der Küste Robben, Delfine und sogar Wale beobachten.

4. Yorkshire Dales – England

Der Nationalpark Yorkshire Dales liegt im Westen von Yorkshire. Kaum eine Grafschaft ist grüner als Yorkshire mit seinen «Dales. Hier können Besucher unberührte Täler und Hochmoore, Kalksteinhöhlen sowie wunderschöne Dörfer und Kleinstädte entdecken. Zu den beliebtesten Tälern gehören Wensleydale, das für seinen gleichnamigen Käse bekannt ist, sowie Airedale.

Hier befindet sich auch der Ort Gargrave, der aufgrund seiner Lage am Rand der Dales ein idealer Ausgangspunkt für Touren in den Nationalpark und ein beliebter Stopp für Wanderer ist. Immerhin führt der Langwanderweg Pennine Way hier entlang.

5. Snowdonia – Wales

Die Region Snowdonia liegt im Norden von Wales und ist als Nationalpark geschützt. Der Name der Region leitet sich vom 1085 Meter hohen Berg Snowdon ab. Mit seinen atemberaubenden Landschaften, romantischen Wasserfällen, kristallklaren Seen und den malerischen Dörfern ist der Snowdonia Nationalpark ein tolles Ziel für einen Aktivurlaub. Die Region eignet sich perfekt zum Wandern und Mountainbiken, aber auch zum Surfen.

6. Exmoor – England

In Nord-Devon liegt der Nationalpark Exmoor. Das hügelige Moorland hat seinen Namen vom Fluss Ex, der hier entspringt. Auch um das Exmoor ragen sich zahlreiche Legenden, etwa vom «Biest von Exmoor», das angeblich Schafe reißt. Die vielfältige Landschaft des Nationalparks ist Heimat vieler Wildtiere, darunter Hirsche, Rehe, zahlreiche Vogelarten und Otter. Zudem streifen vor allem im Sommer Ponyherden durch das Moor. Die Gegend ist ein Paradies für Reiter, die entlang der Küste über 480 Kilometer Reitwege nutzen können.

7. Peak District – England

Der 1951 eröffnete Peak District ist Englands erster Nationalpark und gilt als grüne Lunge der nord- und mittelenglischen Städte. Davor war das Naturschutzgebiet, das heute über 1400 Quadratkilometer umfasst, nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Der südliche Teil des Peak District heißt nach dem hellen Kalkstein «White District», der nördliche Teil aufgrund des dunklen Sandsteins «Dark District». Das kulturelle Angebot des Nationalparks richtet sich vor allem an Liebhaber von Herrensitzen. Besonders sehenswert sind hierbei Chatsworth House, Hardwick Hall und Haddon Hall.

8. Northumberland Nationalpark – England

Der nördlichste Nationalpark von England wird im Norden von der Bergkette Cheviot Hills und im Süden vom Hadrianswall begrenzt. Letzterer zählt bereits seit 1897 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Anspruchsvolle Wanderer können den Nationalpark auf dem Penninge Way erkunden. Ebenfalls interessant und weniger herausfordernd ist der 135 Kilometer lange Hadrian-Fernwanderweg zwischen Carlisle und Newcastle upon Tyne.

9. South Downs – England

An der englischen Südküste befindet sich der Nationalpark South Downs, der erst 2011 gegründet wurde und damit der jüngste der 15 englischen Nationalparks ist. South Downs besteht zum größten Teil aus einer hügeligen Kreidelandschaft, die durch den scharfen Kontrast aus weißen Felsen und saftig grünen Wiesen einen einzigartigen Anblick bieten. Die berühmtesten Kreidefelsen, die sogenannten Seven Sisters, befinden sich am Beachy Head. Neben den idyllischen Graslandschaften gibt es in den South Downs auch Wälder wie den uralten Eibenwald von Kingley Vale.

10. Brecon Beacons – Wales

Der Brecon Beacons Nationalpark liegt im Süden von Wales und wurde 1957 bei einem Zusammenschluss von drei Nationalparks gegründet. Er umfasst das Gebirge im Süden der Stadt Brecon mit den Gipfeln Pen y Fan (886 m), Corn Du (873 m), Cribyn (795 m) und Fan y Bîg (719 m). Der Nationalpark gilt mit seinen Bergen, Wasserfällen, Kalksteinhöhlen und hübschen Städtchen als eine der schönsten Regionen Großbritanniens. Er liegt nur 50 km von Cardiff und 160 km von Birmingham entfernt. Eine Vielzahl an Wanderwegen laden Besucher dazu ein, diese einzigartige Region zu erkunden.

11. Loch Lomond and the Trossachs – Schottland

Der Loch Lomond liegt 23 km nordwestlich von Glasgow und ist seit 2002 Teil des Nationalparks Loch Lomond and the Trossachs. Er gilt als der schönste See Schottlands. Daher überrascht es nicht, dass jedes Jahr hunderttausende Menschen zu den Ufern des Sees reisen und bei einem Tagesausflug oder verlängertem Wochenende die einzigartige Aussicht auf den See genießen.

12. Cairngorms – Schottland

Der Cairngorms-Nationalpark ist der größte im Vereinigten Königreich und wurde 2003 gegründet. Er liegt in den Highlands und besticht durch eine wilde Landschaft mit heidebewachsenen Bergen, unzähligen Mooren, grünen Wäldern und düsteren Seen. Ein Großteil des Parks ist verkehrstechnisch nicht erschlossen. Etwa 25.000 Rothirsche sowie eine Rentierherde mit etwa 150 Tieren leben in den Wäldern des Nationalparks. Hinzu kommen viele andere Tiere wie Rehe, Wildkatzen, Steinadler und Fischotter.

13. New Forest – England

Erst seit 2006 gibt es den Nationalpark New Forest in Südengland. Im Landesinneren zwischen Bournemouth und Southampton gelegen, umfasst der New Forest ein 350 Quadratkilometer großes Waldareal mit Eichen und Buchen, Lichtungen und Wiesen. Im Bereich des Nationalparks finden sich viele historische Gebäude wie mittelalterliche Kirchen und viktorianische Herrenhäusern. Besonders berühmt ist der Nationalpark für die 3000 New Forest Ponys, die hier leben und als besonders lernwillig und friedlich gelten. Auf den Weiden grasen zudem Schafe, Rinder und Ziegen.

14. Norfork Broads – England

Der Nationalpark Norfork Broads ist ein Gebiet aus Flüssen, Seen und Sümpfen, das in der englischen Grafschaft Norfolk liegt. Die Feuchtgebiete (Broads) sind nicht natürlich entstanden, sondern durch den Abbau von Torf im Mittelalter. Durch das Ansteigen des Meeresspiegels wurden die Mulden mit Wasser geflutet und eine einzigartige Landschaft mit zahlreichen Seen und Wasserstrassen entstand. 2015 wurde das Gebiet schließlich zum Nationalpark erklärt.

15. North York Moors – England

Im Norden Yorkshires befindet sich mit den North York Moors der zweite Nationalpark der Region. Der Park umfasst 1.500 Quadratkilometer unterschiedlichster Landschaften – von der rauen Nordseeküste über Sandstrände bis hin zu Wäldern, die fast 400 Jahre alt sind. Er wird von fast 2.300 Kilometern öffentlicher Wanderwege durchzogen, darunter mehrere «National Trails». Neben Wanderungen oder Radtouren bietet der Nationalpark auch die Möglichkeit für eine Fahrt mit der beliebten Dampfeisenbahn North Yorkshire Moors Railway.

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